von Andy Pillip
Soziale Buttons ohne Datenschutzprobleme
Wie lassen sich soziale Teilen-Buttons ohne Datenschutzprobleme einbauen?
Nach einem Beschluss von Datenschützern muss der Betreiber einer Webseite dafür Sorge tragen, dass seine Besucher die Übertragung personenbezogener Daten an die Anbieter der so genannten Social-Plugins unterbinden können. Außerdem haftet er für Datenschutzverletzungen, die diese Anbieter begehen.
Bereits beim Anzeigen zum Beispiel vom Facebook-Like-Button, werden solche Daten an Facebook übertragen, ohne dass der Besucher dies beeinflussen kann. Der Anbieter erkennt über Cookies den Besucher wieder, und kann deshalb z.B. umfangreiche Bewegungsprofile erstellen.
Natürlich möchten wir als Webmaster den Datenschutz ernst nehmen, aber gleichzeitig ist der Mehrwert dieser sozialen Knöpfe für Alle (Besucher, uns und den sozialen Anbieter) beträchtlich.
Wie also können wir unseren Besuchern weiterhin anbieten, unseren geschmeidigen Content weiter zu verbreiten, ohne dass sie ohne Kontrolle ausspioniert werden?
2 Klicks für mehr Datenschutz
heise hatte auf seiner Newsseite eben gleiches Problem und hat sich selbst eine Lösung überlegt: Sozialen Buttons, die vom Benutzer einmalig aktiviert werden müsen.
Dabei kann jeder Button einzeln (de)aktiviert werden, erst dann werden Daten an den Anbieter übertragen. Die Entscheidung wird in einem Cookie gespeichert, so dass man auf der gleichen Seite nur einmal entscheiden muss.
Auf einer Newsseite wie der von heise äußerst praktisch, weil man bereits im nächsten Artikel den Button schon aktiv hat.
Das Skript hierfür ist frei unter der MIT Lizenz erhätlich, und kann auf der Projektseite heruntergeladen werden.
Eine ausführliche Erklärung findet sich im Artikel bei heise.
Den Teilen-Link selbst anbieten
Die meisten, wenn nicht alle Anbieter, bieten eine Webseite zum Teilen von Links an. Die
URL für diesen Link wird dabei als GET-Parameter übergeben. Bei Facebook lautet diese
zum Beispiel https://www.facebook.com/sharer/sharer.php?u=URL
URL muss dabei natürlich URL-kodiert sein, sprich Sonderzeichen müssen durch hexadezimale Codes ersetzt werden, wie zum Beispiel Leerzeichen durch %20.
Wenn wir also auf unserer Webseite nicht das Social-Plugin integrieren, sondern nur einen Link auf eben diese Seite anbieten, wird beim bloßen Betrachten des Links erst einmal gar nichts vom entsprechenden Anbieter geladen.
Hier mal eine Übersicht von solchen Teilen-Links, die ich für meine Zwecke gebraucht habe:
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https://www.xing.com/app/startpage?op=home;func_share=1;tab=link;url=URL
https://www.studivz.net/Link/ExternLink/Url/?u=URL
https://twitter.com/home?status=Nachricht
https://plus.google.com/share?url=URL
Beim Anzeigen dieser Links auf Eurer Seite findet natürlich keine Kommunikation mit dem Anbieter statt, und dieser kann Eure Besucher nicht ausspionieren.
Klickt der Besucher einen solchen Link an, landet er natürlich auf der Webseite des Anbieters, wo das sehr wohl wieder geht. Aber diesem Link zu folgen, ist eine Entscheidung, die der Besucher selbst trifft.
Ihr solltet stets https verwenden, und außerdem im Link mit
rel="nofollow"
Suchmaschinen daran hindern, die Seite zum Teilen nicht
zu indizieren.
Den geteilten Beitrag beeinflussen
Die Anbieter sehen sich beim Teilen Eure Seite hinter der URL an, um den Beitrag des Besuchers möglichst aussagekräftig zu gestalten. Dabei bieten Sie meistens ein Bild an, das auf der Seite vorkommt, schneiden den Text an, und verwenden den Titel der Seite als hervorgehobenen Beitragstitel.
Zwar gibt es Parameter im Teilen-Link, mit denen man diese Informationen gezielt ändern kann, ich empfehle aber eher, die eigene Seite nach Standards zu gestalten, so dass der Anbieter alles nötige auslesen kann. Damit erhöht ihr die Benutzerfreundlichkeit und betreibt gleichzeitig Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Hübsche Buttons anbieten
Schön und gut, aber das da oben sind nur billige Textlinks. Wir wollen natürlich die Wiedererkennung durch die Logos der Anbieter gewährleisten.
Damit nicht doch wieder Daten an andere Anbieter übertragen werden, müssen die Bilder aber direkt auf Eurer Webseite abgelegt sein. Dafür stehen im Internet viele kostenlose Iconsets mit Social-Media-Buttons zur Verfügung, die man runterladen und abspeichern kann.